Sonntag, 2. November 2014

 

Lebenslänglich

Gestern hat mich mal wieder die Muse geküsst und ich habe ein kleines Gedicht geschrieben.

Lebenslänglich

Es ist nicht zu ändern
das Leben ist vergänglich,
man hat nun mal nur lebenslänglich.
Man muss es erst nur mal verstehen
und lächelnd auf das Ende sehen.

Drum mach dir jeden Tag zu eigen,
dann wird er sich erkenntlich zeigen.
Musst suchend durch die Welt nur gehen
und stets nach Neuem dich umsehen.
Dann wirst du frohen Mutes alt
und lebenslänglich lässt dich kalt.


Vielleicht kam der Anstoß zu dem Gedicht von einer merkwürdigen Begegnung am Samstag-Vormittag. Es klingelte bei mir und da ich den Postboten erwartete öffnete ich die Tür. Es war aber nicht der Postbote sondern vor der Tür standen zwei junge Männer so zwischen 20 - 25 Jahre alt. Sie stellten sich nicht vor, aber konfrontierten mich damit, dass sie eine Umfrage durchführen. Sie fragten allen Ernstes: "Wie viel muss man in dieser Gegend verdienen um glücklich zu sein?"
Ich war erst ein mal baff und meine Gesichtszüge entgleisten. Ich konnte nur - also wissen sie-
sagen und schloss dann meine Tür.
Mein Nachbar werkelte gerade im Garten und ich erzählte im mein Erlebnis. Er hatte nicht geöffnet und schüttelte nur ungläubig den Kopf.
Die beiden etwas unbedarften jungen Leute werden also von irgendwelchen Leuten losgeschickt mit einer untauglichen Frage, um Menschen zu irgend etwas zu überreden. Es gibt sehr reiche und sehr unglückliche Menschen und es gibt Menschen mit wenig Geld, die sehr glücklich sein können. 

Wissen die denn nicht, dass Glück nicht käuflich ist? Für das Glück muss man selber was tun!
Außerdem ist Glück auch kein Dauerzustand, denn wenn man ununterbrochen Glücksgefühle hätte, würde man das wohl kaum aushalten.
Klara 

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Sonntag, 29. Juni 2014

 

Corpus Delicti

Lange habe ich nichts geschrieben, weil einmal nichts wirklich Erwähnenswertes in meinem Leben passiert ist und weil auch keine Merkwürdigkeiten vorgefallen sind, die die Allgemeinheit zum Schmunzeln bringen würden.
Am Wochenende war ich nun zum Klassentreffen in Grünheide, Ortsteil Fangschleuse, wo eine der ehemaligen Studienkolleginnen wohnt. Es war alles organisiert. Der Kaffeetisch war gedeckt, in einer kleinen Pension die Übernachtung gewährleistet und am Abend wartete ein Italiener direkt an der Löcknitz in einem lauschigen Restaurant mit Antipasti und gegrilltem Fisch auf uns.
Wir tranken auch das eine oder andere Tröpfchen und stellten selbstironisch fest, dass wir nun in das Alter gekommen sind, wo Krankheitsgeschichten an Bedeutung gewinnen. Früher hatten wir über die Liebhaber der einen oder anderen Kommilitonin oder unsere Dozenten gelästert.
Es war aber insgesamt ein sehr lustiger Abend, und wir haben dann auf einer Parkbank vor unserer Pension noch ein Fläschchen Sekt getrunken, damit die richtige Bettschwere gewährleistet wird und verabredet, uns um 8:30 Uhr zum Frühstück zu treffen.

So geschah es dann auch und das  Malheur war perfekt!

Ich hatte schon am Vortag die Sektflaschen geöffnet, weil Studienkollegin Ingrid befunden hatte, dass ich das wohl am besten kann. Wenn man mit Sekt abends aufhört, ist es ja folgerichtig, dass man auch mit Sekt früh morgens wieder richtig wach wird.
Also begann ich die Ummantelung von der Flasche zu lösen und da geschah es! Der Korken flog in hohem Bogen aus der Flasche, machte einen Flop auf dem Kopf von Ingrid und von da direkt einen Satz auf das Frühstücks-Ei. Studienkollegin Renate musste das Ei nun nicht mehr aufschlagen.
Das muss mir nun mal erst jemand nachmachen, dass man mit einem Sektkorken ein Frühstücks-Ei zur Strecke bringt. Natürlich habe ich verkündet, dass ich das mit unseren ingenieur-ökonomischen Studiengrundlagen exakt berechnet habe.
Beweist es doch, dass man nur eine solide Ausbildung braucht, um so etwas hin zu bekommen.
Hätten die vom BER uns nur die Belüftungsanlage bauen lassen. Wir sind ja alle Ingenieure und was di Mauro geleistet hat, hätten wir auch hinbekommen!

 Klara





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Montag, 1. Juli 2013

 

Freie Fahrt mit Mercedes


Ich habe lange nichts geschrieben, aber heute will ich es mal wieder tun. Ich musste heute mein Auto in die Werkstatt bringen, denn die Abgasanzeige blinkte unentwegt und da heißt es, dass man demnächst die Werkstatt aufsuchen soll. Da ich am Wochenende zu meinem Sohn nach Mecklenburg möchte, wäre es mir auch zu gefährlich und risikoreich gewesen, um mit einem kaputten Auto loszufahren.
Die Werkstatt hat schnell festgestellt, dass die Zündspule gewechselt werden muss und ich konnte das Auto am Nachmittag abholen.
Ich bin also mit der S-Bahn nach Potsdam gefahren, um von dort mit dem Bus 601 nach Teltow zur Werkstatt zu fahren. Es ist ein bisschen kompliziert, aber da es eine strikte Trennung zwischen Berliner- und Havel-Bussen gibt, fährt kein Bus mehr direkt durch Kleinmachnow bis Teltow und so muss man einen Umweg machen.
Am Potsdamer Hauptbahnhof kam der Bus sehr pünktlich, aber oh Schreck, war das überhaupt der richtige Bus? Es war keine Busnummer erkennbar. Viele stiegen einfach ein, das waren wohl die Insider!
Ich ging nochmal schnell an die Frontseite des Busses, aber auch vorn war nicht erkennbar um welchen Bus es sich handelt.
Ich stieg also so ziemlich als Letzte ein und fragte schnell, ob ich mit dem Bus zur Neißestraße in Teltow komme. Der Fahrer bejahte das und ich wollte bezahlen. Verdutzt und ungläubig schaute ich den Busfahrer an, als er sagte: "Gehen sie schnell durch und setzen sich hin!" Ich hatte mein Fahrgeld in der Hand und wollte bezahlen, aber der Fahrer nahm das Geld nicht und wiederholte nochmal sehr bestimmend: "Schnell durchgehen und hinsetzen!"
Also tat ich das und horchte in die Runde, der bereits Sitzenden. Ich erfuhr, dass der Bordcomputer ausgefallen ist und der Fahrer nur noch fahren kann. Alle Displays waren schwarz und auch die Haltestellenansage funktionierte nicht mehr.
Es war also kein Freifahrt-Tag des Bus-Unternehmens, sondern ein Totalausfall bei Mercedes, denn es handelte sich um einen Mercedes-Bus.
An jeder Haltestelle hatte man nun die diebische Freude, die ungläubigen Gesichter der neuen Fahrgäste vor dem Einsteigen zu beobachten. Alle wussten nicht, ob sie in den richtigen Bus einstiegen und machten einen hilflosen Eindruck.
Aber der sich wiederholende Satz der Busfahrers: "Gehen Sie durch und setzen sich hin!", und das Verweigern der Entgegennahme des Fahrgeldes zauberte doch bei einigen ein freudiges Lächeln auf das Gesicht. Diejenigen, die eine Dauerfahrkarte hatten, bemerkten teilweise gar nicht, was passiert war.
Irgendwann während der Fahrt funktionierte das System wieder und die Fahrgäste mussten nun bezahlen.
Es war eine sehr lustige Fahrt, denn von Fachsimpelei über die Marke Mercedes bis zu den Problemen, die die computergesteuerte Technik aufwirft, unterhielt man sich.
Wir rieten dem Fahrer künftig doch wieder ein Stück Kreide mitzunehmen, um notfalls wieder die Busnummer an die Frontscheibe zu schreiben.

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Montag, 26. März 2012

 

Wahnsinn


Gestern war ich im Deutschen Theater und dort in den Kammerspielen. Ich bin mit der S-Bahn gefahren, denn durch die Umstellung auf die Sommerzeit schien die Sonne noch wunderschön und es war angenehm ein bisschen zu Laufen. Ich konnte sogar meine Sonnenbrille, sie ist neu, zum ersten Mal in diesem Jahr aufsetzen. Die Sonne war kurz nach 18:00 Uhr, als ich die Reinhardtstraße durchquerte, sehr blendend und ich war froh, dass ich die Brille eingesteckt hatte.
Bin dann rein ins Theater, da ich mich mit einem Schoppen Wein und einem Käffchen auf die Aufführung einstimmen wollte. Wie verwundert war ich, dass es auf einmal überall so düster war, denn die Bar im DT hat große Fenster zum Hof und es war sonst viel heller. Es hat ein paar Minuten gedauert bis ich merkte, dass ich wohl meine Sonnenbrille absetzen sollte.
Dem Barmann, schilderte ich meinen Helligkeitsverlust lachend und tauschte die Brille aus. Nun sah ich wieder voll durch und hoffte, dass das kein Omen war, denn es wurde "Aus dem Tagebuch eines Wahnsinnigen" von Maxim Gorki (http://www.deutschestheater.de/presse/pressebilder/stuecke/stuecke_d/die_perser/samuel_finzi/tagebuch_eines_wahnsinnigen/ aufgeführt.
Ich  kannte das Stück und bin hauptsächlich wegen Samuel Finzi in die Kammerspiele gegangen. Ich kann nur sagen, dass es ein Abend war, der wieder einmal gezeigt hat, was gutes Schauspiel kann. Vor allen Dingen der Tatbestand, dass es sich um ein Einpersonenstück handelt, schreckt bestimmt viele davon ab es sich anzusehen.
Samuel Finzi  (http://www.spiegel.de/panorama/leute/0,1518,762203,00.html) schafft es jedoch von Anfang an, dass der Zuschauer in seinen Bann gezogen wird. Noch bevor es richtig losgeht sitzt er plötzlich mitten in den Zuschauerreihen und räuspert sich, hustet, philosophiert darüber, ob denn irgendwann mal jemand auf die Bühne kommt. Erst denkt man, dass ein Zuschauer zu laut mit seiner Frau spricht, bis man merkt, dass das schon zum Spiel gehört.
Dann geht es richtig los! Finzi ist eine absolute "Rampensau" wie er seine Mimik und seinen Körper einsetzt. Er ist komisch, bedrückt, exzentrisch, euphorisch, in sich gekehrt, er schreitet, läuft, springt, klettert abenteuerlich an dem Eisernen Vorhang empor, um von oben herab seinen Text zu deklamieren.
Er akzentuiert jedes Wort und er ist für mich schon heute so brilliant wie Bruno Ganz erst im Alter.
Ich kann nur empfehlen, sich die Aufführung anzusehen solange die Inszenierung noch läuft!
Klara

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Montag, 19. Dezember 2011

 

Weihnachtserinnerungen




Die Gäste freuen sich über die Weihnachtsüberraschung








Wenn man älter wird, erinnert man sich eher an das, was viele Jahre her ist, als an das was gestern geschah.
Da die Vorweihnachtszeit auch eine Zeit der Besinnlichkeit ist, so passiert es mir eigentlich jedes Jahr, dass ich in dieser Zeit an meine und die Kindheit meines Sohnes denke, und vor meinen Augen tut sich alles auf, was mich gern erinnern lässt.
Es wurde bei uns Zuhause auf alle Fälle immer viel gebacken. Meine Mutter konnte das hervorragend, und es wurden Weihnachtsstollen mit Rosinen, Orangeat, Zitronat und Rum gebacken. Meine Mutter bestimmte, was alles hinein muss, und mein Vater wurde für die letzte Phase des Teigknetens eingespannt. Die Stollen meiner Mutter hatten nämlich immer eine gewaltige Größe und sie schaffte es gar nicht mehr, diese “Riesen” zu bearbeiten. Mein Vater hatte ein Gemüt wie ein Schaukelpferd, und er knetete den Teig bis er Blasen schlug und Mutter formte dann die Laibe in Stollenform.
Nach dem Backen ging dann das mehrmalige Bestreichen mit Butter los. Der Stollen war noch warm und die zerlassene Butter, die nun rübergepinselt wurde, schwängerte die ganze Küche mit dem süßen Duft der guten Zutaten. Dann kam der Puderzucker drauf, und die ganze Prozedur wurde mehrmals wiederholt, bis sich eine dicke Zuckerkruste bildete.
Ich habe seither immer diesen Duft zu Weihnachten in der Nase, und ich kann mich nicht erinnern, jemals einen besseren Weihnachtsstollen, als den meiner Mutter, gegessen oder gerochen zu haben.
Es wurde auch viel gesungen bei uns. Meine Eltern waren ja noch jung und in der Nachkriegszeit war man verrückt nach Tanzmusik. Das Radio lief viel und wenn zum Beispiel ein Bing Crosby Song erklang, konnte es passieren, dass Vater und Mutter durch die Küche tanzten.
Manchmal war meine Mutter, ob der vielen Weihnachtsvorbereitungen auch sehr angespannt, um es mal schmeichelhaft zu benennen. Mein lustiger Vater schnappte dann seine beiden Töchter(meine Schwester ist zwei Jahre jünger), links und rechts unterm Arm, und wir trällerten meiner Mutti unser "Frohe Weihnacht, frohe Weihnacht, frohe Weihnacht überall!" entgegen, und sie konnte gar nicht anders als mit uns zu lachen.

Heiligabend gab es meist Kartoffel-Heringssalat und ungarische Knacker, wenn es sie denn gab. Im Osten war es ja nicht immer ganz einfach, sich kulinarisch auf etwas Bestimmtes festzulegen. Auch die Matjesfilets für den Salat waren manchmal schwer aufzutreiben, aber irgendwie haben wir es immer geschafft.
Unsere Großeltern kamen vorbei, die Lichter am Baum wurden angezündet und unsere Mama bat ins festlich geschmückte Wohnzimmer. Das Dekorieren der Wohnung zu Weihnachten war auch ein Ritual, das gepflegt wurde, und ich kann mich entsinnen, dass mein Papa oft sagte: "Nur nicht wieder zuviel Halleluja!", wenn er meinte, dass meine Mama zuviel des Guten trieb.
Meine Schwester und ich mussten dann Gedichte aufsagen. Das fiel mir leicht, und ich habe das auch gern gemacht. Besonders gefielen mir Gedichte von Theodor Storm. Unsere Großeltern verfolgten jedes Jahr mit Andacht unseren Rezitationen. Der eine Opa trug immer einen braunen Anzug mit Weste, aus der eine Goldkette hervorlugte, an der eine Taschenuhr befestigt war, die wir als Kinder bewunderten. Er rauchte gerne gute Zigarren oder benutzte beim Zigarettenrauchen eine Spitze. Das sah immer sehr elegant aus, und der Opa hatte auch Gamaschen über den Schuhen, was wir als sehr hochherrschaftlich einstuften, obwohl es nur aus einer vergangenen Zeit stammte, denn unser Opa arbeitete nach dem Kriege auf dem Bau und später als Buchhalter. Der andere Opa, väterlicherseits, hatte eher immer etwas spitzbübisches, war stets zu Scherzen aufgelegt und trug sein Haar, das schon etwas spärlich war, mit breitem Bürstenstrich gescheitelt, quer über den Kopf. Die Omas waren für uns nach damaligem Empfinden nicht so wichtig, für uns waren die Opas die Hauptpersonen. Sie gehörten zu den Opas einfach dazu. Die eine Oma mit Spitzenblüsschen und lockengewelltem Haar und die andere hatte eine Einsteckfrisur und trug meist Kleiderröcke.
Nach dem Aufsagen folgte die Bescherung. Wir bekamen unsere bunten Teller mit Süßigkeiten, Lebkuchen und Nüssen und auch über Bücher freuten wir uns sehr. Wenn es neue Kinderliteratur gab, dann haben meine Eltern die besorgt, und die Charles Dickens-Geschichte von "Scrooge" machte mir schon in der Kindheit große Freude.
An eine Begebenheit kann ich mich besonders erinnern. Wir hatten uns in einem Jahr einen Schlitten gewünscht. Wir packten die Geschenke aus, lugten in alle Ecken, aber nirgendwo war ein Schlitten zu entdecken. Wir waren traurig, trauten uns aber nicht zu fragen.
Als die Großeltern dann irgendwann weinselig den Heimweg antraten, brach der Opa mit der Scheitelfrisur in  schallendes Gelächter aus. Er hatte den Schlitten auf dem Treppenpodest vergessen und nun stand er dort noch. Wir Kinder waren natürlich froh, und der Opa bekam noch ein paar Küsschen mehr.
Es wurden auch immer Weihnachtslieder gespielt und mitgesungen und manchmal auch Geschichten vorgelesen.
Das Gedichte aufsagen wurde auch in der Familie meiner Schwester und in meiner Familie weiter geführt und auch unsere Kinder, wir haben beide Söhne, haben das mit großer Freude gemacht.
Heute muss mein Sohn kein Gedicht mehr aufsagen, aber er liest seinen Gästen, in dem von ihm geleiteten Hotel in Mecklenburg, vor dem Weihnachtsmenü die Weihnachtsgeschichte vor. Auch das ist dort zum Weihnachtsritual geworden, und ich freue mich auch dieses Jahr diese Tradition mit den anderen Gästen genießen zu können.
Ein schönes Weihnachtsfest wünscht
Klara


Montag, 18. Juli 2011

 

James Bond im Wandel der Zeiten

Am vergangenen Wochenende habe ich mein Weihnachtsgeschenk, das mir mein Sohn gemacht hatte, eingelöst. Ein Verwöhn-Wochenende bei ihm in seiner schönen Wohnung am Malchower See mit Open-Air-Konzertbesuch im Schlossgarten des Radisson Blu Resorts Schlosshotel Fleesensee(http://www.radissonblu.de/resort-fleesensee?facilitator=BIGMOUTHMEDIAREZIDOR&gclid=CK-T-I79iqoCFYoJ3wodrSUU0w&csref=g_de_sk_hotel_3_rlgzh) in Göhren-Lebbin. Im Rahmen des Mecklenburger Musiksommers hatte sich das Royal Philharmonic Orchestra London mit Musik aus James Bond Filmen(http://de.wikipedia.org/wiki/James_Bond) angekündigt.
Am Samstag hat mein Sohn dann erst einmal, bevor es zum Konzert ging, für zwei seiner Mitarbeiterinnen, deren Mütter und mich ein schönes Menü gezaubert. Es gab gefüllte, überbackene Champignons als Vorspeise, danach einen superzarten, vorher 2 Tage marinierten, Rinderbraten mit Spätzle und Pfifferlingen und dazu ein excellentes Sößchen, dann noch einen Espresso und ein himmlisches Blaubeertörtchen als Nachtisch. Der Rotwein, der zum Essen gereicht wurde, brachte uns in Stimmung und so sind wir wohlgelaunt losgefahren.
Nebenbei sei noch erwähnt, dass Mutti Gisela 3 Spatzen, die aus dem Nest gefallen waren, das Leben gerettet hat und nachdem wir gegessen hatten, auch noch die 3 Spätzchen mit Nahrung versorgte. 
Die Töchter fuhren alsdann die Mütter zum Veranstaltungsort und mein Sohn musste sich nun um 3 Mütter kümmern. Die Töchter hatten sich derweil um den Nachwuchs zu sorgen, denn die Zwillinge von Mitarbeiterin Tanja sind erst gerade 4 Monate alt und hätten um die Wette geschrien, wenn die Mama nicht zum Stillen nach Hause gekommen wäre.
In Göhren-Lebbin haben wir erst einmal einen kleinen Gang übers Feld gemacht, weil die Gemeinde natürlich fürs Parken 2 Euro haben wollte, was wir bei dem Eintrittspreis für das Konzert nicht zu geben bereit waren.
Das Hotel hatte dann für eine Strecke von ca. 500 m einen Shuttleservice mit Bussen eingerichtet. Das Einsteigen dauerte länger als die Fahrt und es schien uns geradezu verschwenderisch für den kurzen Weg.
Dann ging es in den Schlossgarten, der mit einer traumhaften Kulisse aufwartete. Die Bühne unterm weißen Zeltdach passte perfekt in die Landschaft und weiße Partyzelte links und rechts sorgten dafür, dass die herbeiströmenden Besucher noch ein Gläschen trinken konnten. Auch die Mitglieder des Royal Philharmonic Orchestra nutzten die Gunst der Stunde, um noch etwas ihre Kehlen zu benetzen.
Wir fanden dann unsere Plätze und pünktlich um 20:00 Uhr ging es los.
Dominique Horwitz(http://www.dominique-horwitz.de/home/weblog.html?no_cache=1) führte durch das Programm, zwar nicht stilecht im Frack sondern mit rotem Einstecktuch, aber er verstand es, die Musik mit den zeithistorischen Ebenen der James Bond Filme zu verbinden und das Timbre seiner Stimme passte hervorragend.
Das Royal Philharmonic Orchestra London mit seinem Dirigenten Carl Davis(http://www.carldaviscollection.com/) begann mit "Goldfinger" und man war von Anfang an fasziniert und das lag nicht nur am royalblauen Tailcoat des Dirigenten. Die Musiker spielten auch diese leichte Musik mit Vehemenz und Ausdruck, so dass jeder Song zu einem Klangerlebnis wurde. 
Vor allen Dingen habe ich, die noch nie einen James Bond Film gesehen hat, gestaunt, dass ich fast alle James Bond Titelsongs kannte. Der Abend war deshalb sowohl zeit- als auch musikgeschichtlich sehr interessant, weil die einzelnen Songs auch immer den Musikgeschmack der jeweiligen  Zeit aufgriffen und man an Interpreten wie Shirley  Bassey, Tina Turner, Tom Jones und Lois Amstrong denken musste. Nicht zu vergessen sind die Komponisten, allen voran John Barry und David Arnold.
Ein Großteil der Titel wurde von der bezaubernden Mary  Carewe(http://www.marycarewe.com/home.htm) interpretiert. Ihre Stimme und ihre Bühnenpräsenz begeisterten die rund 2000 Gäste des Konzerts und es gab viel Applaus.
Ein Raunen ging nach der Pause durch die Menge, als Carl Davis im goldenen Frack erschien. Die Musiker offenbarten im zweiten Teil des Konzertes noch mehr Spielfreude und man merkte auch Davis an, welchen Spaß es ihm machte, dieses Genre zu bedienen. Nix da E- und U-Musik ist quatsch!
Wenn das Royal Philharmonic Orchestra London spielt wird alles zu Klasse!!!
Beschwingt sind wir dann nach Hause, und ich habe mit meinem Sohn noch bis 2:00 Uhr auf dem Balkon gesessen und über Musik und Zeit geredet, denn James Bond ist eben auch Zeitgeschichte, ob man die Filme nun mag oder nicht. Hier sind die Bilder von unserem Konzertbesuch(https://picasaweb.google.com/monikamaerz1947/Konzertbesuch16072011RoyalPhilharmonicOrchestraLondon#)
Zitat:
James Bond
» "[...] Take a giant step back for mankind!"
Klara

Montag, 25. April 2011

 

Osterkonzert mit Hindernissen



Wie freute ich mich, dass es diesmal geklappt hatte mit dem Osterkonzert in der Philharmonie. Die Vorfreude auf ein Konzert unter dem Dirigenten Igor Budinstein(http://budinstein.com/biografie.html), bei dem "Russische Meisterwerke" zur Aufführung kommen sollten, brachte mich in Hochstimmung. Ich war der festen Meinung, dass ich das Konzert für den Ostersamstag geplant hatte.
Die Philharmonie liegt ja unweit des Potsdamer Platzes und da ich lange nicht dort war, dachte ich, dass es bei dem schönen Osterwetter gut ist, vorher ein bisschen zu flanieren. Ich bin auch nicht mit dem Auto, sondern mit der S-Bahn gefahren. Der Tiergarten ist nah und ein bisschen frische Luft vor dem Konzert würde den Konzertgenuss erhöhen.
So gegen 19:00 Uhr bin ich dann Richtung Konzerthaus. Das Ehepaar, das vor mir den Einlass durchqueren wollte, wurde auf die andere Eingangsseite verwiesen. Ich fragte fröhlich, ob ich denn hier richtig sei.
Der Einweiser nahm meine Karte und grinste unverschämt und meinte:"Wenn sie morgen wiederkommen, dann sind sie hier richtig."
Ich verstand erst nicht und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Mein Konzert fand nicht am Ostersamstag sondern am Ostersonntag statt. Ich hatte einfach nicht aufs Datum geschaut. Ich war auf den Samstag fixiert und so hatte ich alles ausgeschaltet, was mich eventuell auf den richtigen Weg geführt hätte.
Ich brach in schallendes Gelächter aus und verabschiedete mich mit: "Na dann bis morgen!"
Morgen? Da tat sich ja schon das neue Problem auf. Ich hatte der Nachbarin zugesagt am Ostersonntag zum Kaffee in den Garten zu kommen und für den Abend war Grillen angesagt.
Ostersonntag habe ich dann gleich frühmorgens mein Missgeschick erzählt, und die Nachbarn hatten Verständnis, dass ich nur zum Kaffee komme und später dann erneut in die Philharmonie fahren würde.
Diesmal am richtigen Ort zur richtigen Zeit habe ich ein wundervolles Konzert erlebt. Igor Budinstein hat die Philharmoniker mit seinem an Eleganz nicht zu übertreffenden Dirigat sehr überzeugend geführt. Er hat sparsame aber prägnante Gesten eingesetzt, um das Orchester zu hoher Leistung zu bringen. Seine Hände wirkten manchmal so wie die eines Marionettenspielers. Fast spielerisch nutze er seine Finger, um die entsprechenden Instrumente besonders hervorzuheben, so wie der Marionettenspieler an den Schnüren zieht, um die Gliedmaßen seiner Puppen zu bewegen.
So erklangen Glinkas Ouvertüre zu "Ruslan und Ludmilla", Borodins Polowitzer Tänze aus "Fürst Igor".
Ein besonderes Schmankerl war die Aufführung Tschaikowskys Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35. Hier zeigte der I. Konzertmeister des Konzerthausorchester Berlin, Michail Sekler(http://www.konzerthaus.de/konzerthausorchester/person.php?user=24750&id_language=1&relation), das er ein grandioser Interpret ist. Mein Herzschlag beschleunigte sich ob der Virtuosität und man war wie verzaubert von seinem Spiel, das den letzten Oistrach Aspiranten durchklingen ließ.
Besonders gefreut habe ich mich dann über "Die Bilder einer Ausstellung"(http://www.russisches-musikarchiv.de/bilder.htm) von Modeste Mussorgsky. Ich hatte das schon einmal 1990 im Konzerthaus am Gendarmenmarkt unter Leitung Claus Peter Flors gehört und war begeistert.
Igor Budinstein und die Philharmoniker haben den Zuhörer mitgenommen durch die Ausstellung und man bummelte mit der Promenade von Bild zu Bild und ließ sich von den unterschiedlichen Gemälden, den musikalischen Emotionen der einzelnen Bilder, faszinieren. Genial finde ich an diesem Werk, die Idee einen Museumsbesuch klanglich umzusetzen und das Ganze durch die Form der Promenade zu verbinden. Besser hätte man es nicht machen können!
Es gab sehr viel Applaus und ich hatte in der Pause noch das legendäre Horowitz Konzert von 1986 auf CD erstanden und so wurde auch die Heimfahrt, diesmal mit Auto, noch ein Vergnügen.

Übrigens, schlimmer wäre es gewesen, wenn ich einen Tag zu spät zum Konzert gegangen wäre!
Klara

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Samstag, 9. April 2011

 

Britzer Garten und der Spruch der Woche


 Die Sonne strahlte und ich bekam Lust, mal wieder ein bisschen in die Natur zu gehen und die Flora auf meine Kamera zu bannen.

Also fuhr ich in den Britzer Garten, um zu sehen wie weit der Frühling sein blaues Band ausgelegt hatte. Gleich am Eingang in der Mohriner Allee strahlte alles stiefmütterchenblau. Gleich daneben zitronengelbe Narzissen, die ihre Schönheit zeigten.
Da es sehr windig war, sah es aus als seien sie angeschäkert, denn sie wiegten sich in der Sonne.
Überall spross und knospete es um die Wette in weiß, rosa, blau und gelb. Der künstliche See glitzerte in der Sonne als sei er mit Diamanten besetzt. Die Leute ließen es sich gut gehen und genossen die wärmenden Sonnenstrahlen.
Ich fotografierte und fotografierte und konnte mich gar nicht genug an den Farben sattsehen. Es lag eine heitere Stimmung über dem ganzen Garten und die Familien schoben mit Kind und Kegel oder auch Oma im Rollstuhl durch den Park.
Ich probierte auch noch meinen neuen iPod aus und saß bei Brahms Ungarischen Tänzen in der Sonne und freute mich des Lebens.
Irgendwann war dann auch meine Batterie leer und es war Zeit nach Hause zu fahren. Zuhause angekommen packte ich meine Tasche aus und legte meine noch nicht ausgelesene Zeitung ins Wohnzimmer.
Was ich nicht wahrnahm war, dass ich meine Kamera auf mein Schaffell, dass ich als Schutz auf meinem Ledersofa liegen habe, legte.
Dann ging ich in die Küche machte mir einen Kaffee und dann begann die Suche nach meinem Fotoapperat. Ich fand ihn einfach nicht! Bin dann sogar nochmal zurück zum Auto, natürlich ohne Ergebnis.
Ich hatte die Kamera schon abgeschrieben und bin ins Wohnzimmer, um meinen inzwischen kalten Kaffee zu trinken und siehe da, ich erblickte in dem Schaffell meine Casio.
Wie schrieb Juliane diese Woche auf Facebook: "Bei mir ist definitiv sogar was weg, wenn es da ist!", ist definitiv mein Satz der Woche!" Ich hatte diesen Satz geprägt, als mir Freundin Constanze Otto Reuters Lied "Der Überzieher" schickte.
Ich konnte nicht ahnen, dass der Satz diese Woche nochmal im wahrsten Sinne des Wortes Auferstehung feiern würde. Aber Ostern steht ja vor der Tür und da ich nicht gläubig bin, hat die bei mir halt eine andere Bedeutung.
Übrigens, meine Fotos sind sehr schön geworden!(https://picasaweb.google.com/monikamaerz1947/FruhlingImBritzerGarten#)
Klara

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Samstag, 26. März 2011

 

Einfach kompliziert

Nichts ist mehr kompliziert, wenn man Gert Voss(http://www.gert-voss.at/) auf der Bühne erlebt hat. Er ist einfach grandios und hat eine enorme Bühnenpräsenz. Ich habe ihn gestern im Thomas Bernhard Stück "Einfach kompliziert" im Berliner Ensemble (http://www.berliner-ensemble.de/repertoire/titel/65/einfach_kompliziert) erlebt.
Da ich ja im Osten aufgewachsen bin, kannte ich seinen Namen nur aus der Peymann Biografie von Roland Koberg. Ich wusste also, dass Thomas Bernhard ein Theaterstück geschrieben hat, das "Ritter, Dene, Voss" hieß, weil er keinen anderen Schauspielern  zutraute, dieses Stück spielen zu können. Bernhard sprach von "intelligenten" Schauspielern, die sein Stück spielen müssten und so ist es auch geschehen.

Gert Voss ist einer dieser intelligenten Schauspieler. Peymann hat dem fast 70. jährigen Voss eine Gelegenheit gegeben, erneut seine große Schauspielkunst zu zeigen. Der Bühnenraum ist spärlich mit Bett, Tisch, Kühlschrank und ein paar Stühlen bestückt, aber Gert Voss füllt ihn aus. Wenn er spricht, dann lebt die Bühne. Seine Stimme hat eine ungeheure Kraft.
Man kann Peymann vorwerfen, dass er "altes" Theater macht und einige Kritiker behaupten, dass er "Einfach kompliziert" hätte ruhen lassen sollen oder Bernhards Botschaft heutiger inszenieren müssen. 

Was meinen sie jedoch? Ein alter Mann bleibt ein alter Mann und ein alter Schauspieler ist ein "besonderer" alter Mann. So wie in Bernhards Stück geht es heute vielen alten Leuten. Sie werden nicht mehr gebraucht und versuchen doch weiter Kämpfer und Überlebenskünstler zu sein.

"Das Wort Kapitulation nie ausgesprochen nie aufgeben. Auf in den Kampf." (Erste Szene "Einfach kompliziert")

Vielleicht haben sie Thomas Bernhard auch nicht verstanden. Joachim Fuchsberger hat ein Buch geschrieben "Altwerden ist nichts für Feiglinge" und das zeigt Bernhard auch in seinem Stück. Es wird sich auch nicht ändern, wenn die Menschen heute älter werden. Altwerden heisst immer mit sich selbst und mit der Umwelt kämpfen.

Bernhard lässt seinen alternden Schauspieler sagen:"Wenn wir nicht einmal imstande sind ohne Angst haben zu müssen dass uns der Schlag trifft einen Nagel einzuschlagen." Etwas ganz Läppisches wird zum Problem.
Für mich war das Bernhard Stück und auch die Peymannsche Inszenierung sehr heutig. Ich muss nicht unbedingt alles bis zur Unkenntlichkeit verfremdet haben und ein nackter Arsch, der von der Bühne glänzt, gibt mir auch keine erhellendere Erkenntnis. Modernität muss nicht zwangsläufig besser heißen.

Das Publikum muss es wohl auch so gesehen haben, denn es gab viel Applaus und viele Bravos. Für mich war es ein Abend, der mich wieder einmal begeistert hat!

Die wichtigsten Sequenzen des Stückes für mich:

"Wir sagen wir brauchen die Menschen nicht                                
das ist doch nicht wahr                                                                  
dass du die Menschen nicht brauchst                                             
Lebenslust das ist es                                                                      
ich habe sie immer gehabt
Neugierde unausgesetzte
Neugierde unausgesetzte
Die unausgesetzte Lebenslust
selbst bei trübem Wetter."

"Das Unglück kommt daher
dass sie nicht mehr denken
Denken verlernt
das ist es"

(alles aus dritter Szene "Einfach kompliziert")

Also weiter Lebenslust und Neugierde haben und Denken, Denken, Denken!!!
Klara

Mittwoch, 9. Februar 2011

 

Tschechow, Bernhard und Max Frisch

Samuel Finzi (http://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&task=blogsection&id=8&Itemid=79) und Almut Zilcher in "Iwanow"

 
Am Montag war ich das erste Mal nach der Wende wieder in der Volksbühne. Es wurde "Iwanow" von Tschechow gespielt.
Auf der Fahrt mit dem Auto in die Innenstadt hörte ich über meinen Auto-CD-Player die Erzählung "Montauk" von Max Frisch, die Bruchstücke aus seinem Leben wiedergibt und mich gefesselt hat.

Nun dann "Iwanow" (http://www.freitag.de/2005/12/05121201.php), von Dimiter Gottscheff inszeniert, in der Volksbühne vor überwiegend sehr jungem Publikum, wohl dem Umstand gestundet, dass das Theater seit Frank Castorf als Revoluzzer-Bühne gilt.
So war es für mich erst einmal befremdlich, dass es kein Bühnenbild gab. Die riesige Bühne war leer. Die Schauspieler kamen aus dem Graben und verteilten sich entlang der runden Bühnenwand. Dann füllte sich die Bühne zu zwei Dritteln mit weißem Nebel. Der vordere Bühnenteil blieb klar und hierhin musste jeder Schauspieler, der mit seinem Part dran war.

Der Nebel verschlang und gab die Personen frei, heißt also, dass es keine Möglichkeit gab, der Melancholie, dem Ungewissen, dem Trostlosen, der Verzweiflung, der Stagnation zu entrinnen.

Wer "Oblomow" von Gontscharew, 1869 geschrieben, gelesen hat, weiß, dass der psychische und physische Verfall, der durch Passivität verkümmernden russischen Adligen hier nur mit einem Schlaganfall von Oblomow endet.
Bei Tschechow, dessen Stück erst 1887 entstanden ist, endet der Gutsbesitzer Iwanow durch Selbstmord. Die unstillbare Langeweile, die allgemeine Müdigkeit und Schwäche, die negative Energie hat also zugenommen.
Gottscheff versucht das Stück in die Jetzzeit zu transformieren. Die Schauspieler tragen merkwürdige Kleidung, die in keine Zeit passen, aber die gegenwärtige Depressionsstimmung wird abgebildet.
Es ist bestimmt nicht Tschechows bestes Stück und bleibt meines Erachtens weit hinter "Onkel Wanja", "Der Kirschgarten" oder "Drei Schwestern" zurück.
Dennoch wurde das Stück vom Publikum wohlwollend aufgenommen und die Schauspieler, die zweieinhalb Stunden ohne Pause agieren mussten, bekamen viel Applaus.

Zurückfahrend weiter "Montauck" gehört. Interessiert vernommen, dass Max Frisch im Laufe des Jahres 1974 Christa Wolf angerufen hat, um sie zu fragen, ob denn die DDR-Regierung verrückt geworden ist. Was sollte sie denn darauf in der verwanzten Wohnung antworten?

Wieder Zuhause angekommen lief im Fernsehen auf "arte" noch ein Portrait von Thomas Bernhard, der ja jetzt seinen 80. Geburtstag hätte. Habe es aber nicht bis zu Ende gesehen.

In der Nacht bin ich dann irgend wann wach geworden, weil ich einen skurilen Traum hatte. Ich träume ohnehin selten und es sind entweder solche Träume oder Alpträume.
Also ich war schweißnass, weil ich mich im Traum am Tisch sitzen sah mit einem blendend aussehenden Dichter Tschechow, Max Frisch mit Pfeife im Mund, Christa Wolfs Ehemann, der das Gesicht von Thomas Bernhard hatte, aber als Gerhard Wolf antwortete. Ich fragte nämlich, ob es nach Christa Wolfs "Stadt der Engel" noch einen weiteren Roman geben wird und das Bernhard-Gesicht antwortete als Ehemann von Christa Wolf, dass sie doch nun wirklich alles, was notwendig war, geschrieben hätte.
Dann bin ich aufgewacht! Das ist halt das Ergebnis bei mir, wenn mich zuviel Dinge beschäftigen, dann schlägt mein Körper Alarm!

Samstag, 18. Dezember 2010

 

Das Überraschungsei

Wenn man auf Verpackungen nicht alles liest, dann passieren die merkwürdigsten Sachen. Ich esse zum Frühstück gern Jogurt mit Früchten.  Jahreszeitlich sind es Apfelsinen, Mandarinen und Äpfel, und ich streue mir meist einen Esslöffel selbst gemischtes Müsli über das Ganze.
Das gemixte Müsli ist in einem großen Müslibehälter(ca. 1200 g Inhalt) aus Kunststoff mit einem praktischen Klappdeckel.
Heute früh zum Frühstück staunte ich nicht schlecht, als ich versuchte meine Mixtur auf meinen Jogurt zu streuen, dass auf einmal, die doch recht große Öffnung verstopft war.
Ich nahm also den Deckel ab und siehe da in meinem selbgemixten Müsli lag ein rotes Ei aus Plastik.

Nanu dachte ich, habe ich vielleicht die Feiertage verwechselt. Wir haben Dezember und normalerweise stehen wir kurz vor den Weihnachtsfeiertagen. Das Ei sah mir aber eher nach Ostern aus. Ich klapperte mit dem Ei und mir schwante etwas.

Ich kaufe oft Seitenbacher Müsli, meist mit Dinkel und Erdbeeren. Neulich hatte ich solch ein Müsli gekauft, das hauptsächlich für Kinder geeignet ist, aber nicht nur, und wegen der vielen Erdbeerstückchen hatte ich es mitgenommen.
Beim Ausschütten und Mixen mit noch anderen Sorten hatte ich nichts bemerkt und auch aus dem Auge verloren, dass es sich hier vorrangig um ein Kindermüsli handelte.
Die Firma Seitenbacher hatte sich nun für die Kinder etwas einfallen lassen und je Beutel ein rotes Überraschungsei eingefüllt (http://www.dshop.seitenbacher.info/Seitenbacher-Muesli-alle-Produkte/Extra-fuer-Kinder.html). In dem Ei befand sich ein kleiner Hänger aus Holz, der zu einem Eisenbahn-Holzzug gehört.
Ich bin nun am Überlegen wieviel Packungen Seitenbacher Müsli ich noch essen muss, um den Zug komplett zu haben. Ich habe mich auf alle Fälle köstlich amüsiert und bin nun doch noch zu meiner lustigen Geschichte gekommen, die mir meist vor Weihnachten passiert. 
Bin schon jetzt gespannt auf's nächste Weihnachtsfest!
Klara

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Montag, 13. Dezember 2010

 

Von der Muse geküsst!

Gestern war es so trübe und eine meiner Freundinnen, nämlich die Constanze, deren Liebe der Philosophie gehört, hat mich durch ihre bei Facebook  eingestellten Aphorismen angeregt, so dass es einfach mal wieder passiert ist. Die Muse hat mich geküsst. Hier die Ergebnisse:

Zurückblickend

Erinnerung wirft einen Schleier,
mal ist er dunkel manchmal hell.

Mal war das Leben eine Feier
und alles drehte sich sehr schnell.

Oft aber gings ins Tal hinab.
Der Wind, der sauste um die Ohren.

Man musst' gewöhnen sich an Trab,
sonst wäre man sogleich verloren.

Schaut man zurück, so muss man sagen,
Erinnerung hilft uns ganz geschwind,
am Heute nicht gleich zu verzagen
und stets zu zeigen, wer wir sind.



Der Geliebte

Wir haben uns sehr geliebt.
Dein Anruf kam stets um Sieben.
Nun gibt es nur noch dein Grab.
Die Erinnerung jedoch ist geblieben.
Reden konnten wir stundenlang,
hatten uns immer was zu sagen.
Dennoch kam dein Tod zu früh.
Ich hätt' noch soviel Fragen.
Die Antworten hast du mir nicht gegeben.
So ist es oft mit der Realität im Leben!


Dieser Aphorismus war der Auslöser für meine lyrischen Ergüsse.

„Die Vergangenheit ist nicht tot. Sie ist noch nicht einmal vergangen.“ (William Faulkner)

Klara



Sonntag, 7. November 2010

 

Swing is it



Manchmal hat man ja so Tage, wo alles schief läuft. Ich war noch ganz schön erkältet und habe den Vormittag damit verbracht, mein Haar wieder etwas vom nachgewachsenen Grau zu befreien. Meine Haare leuchteten also wieder in schönstem Rot. Nachmittags wurde noch ein bisschen "Augenpflege"betrieben und heißer Tee mit Honig getrunken, damit ich auch wirklich ausgeruht und "bronchienberuhigt" in die Palisadenstraße, meine alte Heimat, fahren konnte, um mich mit meiner Schwester und meinem Schwager zu treffen.
Wir hatten uns schon vor geraumer Zeit verabredet, um uns im Umspannwerk Ost (http://www.umspannwerk-ost.de/) die Dinnershow "Swing Cat Club" anzusehen.

Mit dem Losfahren fing das Drama an. Mein Auto parkte auf der Straße und stand etwas schräg. Ich musste bei diesem feuchten Herbstwetter meine Scheiben putzen, um für klare Sicht zu sorgen. Damit ich die Hände frei hatte, legte ich meine Handtasche auf den Beifahrersitz und beachtete nicht das Gefälle durch die Schräglage meines Autos, so dass mir die Beifahrertür wieder entgegen kam.
Für ein paar Sekunden erschienen Sterne vor meinem Augen. Hatte die Show schon angefangen? Nein,
die Türecke hatte sich in meine Schläfe gebohrt und nun klaffte eine kleine blutende Wunde gleich am Ohr.
Gut, dass ich ohnehin wegen meines Schnupfens genügend extra-softe Taschentücher dabei hatte, die mir nun auch weiter halfen. Also Blut abgetupft und rein ins Auto, denn ich hatte ja die Karten. Der Schmerz lies langsam nach und das Bluten auch und ich hatte wieder mal Glück gehabt!

Dann fiel mir ein, dass ich vergessen hatte noch ein bisschen mehr Geld einzustecken, denn ich hatte ja meine Schwester eingeladen. Also bin ich noch rasch am Strausberger Platz in eine Sparda Filiale, um mir etwas Kleingeld zu holen.
Meine Schwester und mein Schwager waren vor Ort und wir konnten uns einen schönen Tisch direkt an der Bühne aussuchen. Das Kellergewölbe des Umspannwerkes hat ein schönes Ambiente und wir fühlten uns wohl.
Die 4 Herren, die für Gesang und Klavier, Bass und Schlagzeug sowie Musik im Stil der 20er bis 50er Jahre stehen sorgten von Anfang an für Stimmung und wir haben fleißig mitgesungen und geklatscht. Vieles erinnerte uns Geschwister an unser Elternhaus in dem immer gesungen und getanzt wurde. Mein lustiger Vater war Glenn Miller Fan und auch an das "Bei mir biste schön"(Mein Vater ergänzte dann immer: "Für eine Mark und zehn... ") konnten wir uns erinnern. Mein Vater brachte meine Mama damit lachend in Rage.
Auch an unsere Ferienlager-Zeiten erinnerten wir uns. Wir waren damals alle in "Atze", einen der Gruppenhelfer, verliebt, weil er so wunderbar den Kontrabass drehen konnte und uns erste Jazzrhythmen vorspielte.
So war der Abend sehr schön, denn die vier Herren waren wirklich ihr Geld wert. Man merkte ihnen die Spielfreude an. Sie beherrschten ihre Instrumente excellent und waren auch noch sehr gute Sänger.
Ihr Repertoire kann man auf ihrer Webseite (http://www.swingcatclub.de/docs/show.html)  nachlesen.
Es gab mehrere Zugaben und mein Schwager Manfred übernahm dann auch das Bezahlen. Wozu bin ich denn nun extra nochmal zum Geldautomaten? Danke Gela und Manne! Es war ein schöner Abend!!!

Klara

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Montag, 4. Oktober 2010

 

Das gibt's nur einmal...

Wenn nichts los ist, passiert etwas! Heute war ein strahlend schöner Herbsttag und ich musste zu 10:00 Uhr zum Gesundheitsscheck-Up zu meiner Hausärztin. Alle 2 Jahre gehe ich auf Nummer sicher und lasse mir bescheinigen, dass ich eigentlich top-fit bin und dass ein bisschen Sport meiner Figur gut tun würde.
Meine Ärztin war heute jedoch nicht da, aber ein Vertreter nahm sich meiner an, und ich war sehr erstaunt über die gründliche Untersuchung. So etwas hatte ich seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt.
Es wurde abgehört, überall abgetastet und die Reflexe geprüft. Es folgten diverse Fragen zur Lebensführung und allgemeinen Beschwerden.
Der Doktor war sehr zufrieden mit mir und auch mein Bekenntnis, dass ich eine "Naschkatze" bin, änderte seine Meinung nicht. Er meinte nur: "Na, wir wollen es ja nicht übertreiben!" Da ich ihm erklärte, dass ich solche eine eingehende Untersuchung seit meiner Kindheit noch nie erlebt habe, erzählte er, dass er aus der Arbeitsmedizin komme und er für Gründlichkeit steht.
Ich bin also zufrieden aus der Praxis in der Zuversicht, dass auch die Laborbefunde gut sein werden.

Da ich also frohgelaunt war und die Sonne so schön schien, fuhr ich gleich zum Tanken und zum Waschsalon, um mein Auto zu waschen.
Nach dem Waschen ging es daran, den Innenraum des Autos zu Reinigen. Es war ein reges Kommen und Gehen, und ich war kurzerhand von Kleinlastwagen eingebaut. Damit mein Auto keinen Schaden nimmt, habe ich dann die einzige noch offen stehende Tür des Autos auf der Fahrerseite zugemacht.
Was ich nicht bemerkt hatte war, dass ich vermutlich bei meiner Putzaktion, an die Fernbedienung bei meinem Autoschlüssel gekommen war. Nun wollte ich auf der anderen Seite des Wagens die Tür öffnen. Nichts ging mehr! Mein Autoschlüssel, meine Handtasche mit Geld lagen im Auto und ich stand ratlos davor.
Ich bin dann zum Tankwart und schilderte mein Malheur. Er war sehr nett und borgte mir 5,00 Euro, damit ich mit dem Bus nach Hause fahren konnte, um von meiner Nachbarin, den dort deponierten Zweitschlüssel zu holen.
Couragiert bin ich dann die Spanische Allee hochgelaufen und habe ein Auto angehalten, dass mit einer Frau nebst Tochter besetzt war. Habe ihr kurz die Situation geschildert und sie hat mich mitgenommen und bis nach Hause(1,5 km) gefahren und sich angeboten, mich wieder mit zurück zu nehmen, wenn die Nachbarin da ist, um mir den Ersatzschlüssel zu geben.
Die Nachbarin war natürlich nicht da, aber die Nachbarin, die wiederum den Ersatzschlüssel von dieser Nachbarin aufbewahrt und so hatte ich Glück im Unglück.
Die Tochter der netten Autofahrerin, die mich wieder zurück zur Tankstelle fuhr, bekam die geborgten 5,00 Euro des Tankwartes und strahlte. Ich bedankte mich herzlich und regelte alles auf der Tankstelle.
Mein Auto wurde zu Ende geputzt und ich war wieder um eine Erfahrung reicher!
Klara

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Sonntag, 3. Oktober 2010

 

Die Meistersinger

Habe gestern eine wunderbare Aufführung der "Meistersinger von Nürnberg" (http://www.komische-oper-berlin.de/spielplan/premieren/die-meistersinger/) von Richard Wagner in der Komischen Oper gesehen.
Andreas Homoki hat es geschafft, in seiner Inszenierung das Komödienhafte der Meistersinger herauszuarbeiten und hat dem manchmal etwas Pathetischen anderer Inszenierungen eine Opernaufführung entgegengesetzt, die der Spieldauer von 4,5 Stunden eine Leichtigkeit gibt, die den Zuschauer insbesondere im 3.Akt das Gefühl gibt, mit einem frohen, freien, humorigen Empfinden aus
der Oper zu gehen.
Der neue Chefdirigent, Patrick Lange, hat bravourös dirigiert und besonders der Ouvertüre eine Klangfülle verliehen, so dass man glaubte, ein Füllhorn vor sich zu haben dem die Töne in bunter Vielfalt entströmen. Manchmal hat er es jedoch in seinem jugendlichen Enthusiasmus den Sängern etwas schwer gemacht. Das Orchester war dann zu laut und die Sänger hatten es schwer, den Klangkörper zu durchdringen. Das hat sich jedoch im Laufe der Aufführung gelegt und der erst 30 Jahre junge Dirigent wird mit jeder Aufführung besser werden.

Bei den Sängern ist der isländische Heldentenor Tómas Tómasson hervorzuheben. Er gab den Hans Sachs kraftvoll und innerlich, dem Alten verbunden doch dem Neuen zugewandt mit großer Ausstrahlung und Stimme.
Die Norwegerin Eva Kringelborn wirkt in ihrer Rolle der Eva trotz ihres glockenhellen Soprans etwas spröde, während die Polin Karolina Gumos die Bufforolle der Magdalene grandios meisterte.
Den Gegenpart Magdalenas, den Schusterlehrling David, gibt der Österreicher Thomas Ebenstein sehr komisch, anfangs etwas zaudernd, aber mit der Rolle wachsend.
Bemerkenswert ist der junge Marco Jentzsch als Stolzing. Er hat seine Karriere an der Rheinsberger Kammeroper begonnen. Sein Tenor klingt frisch und schmelzend.
Nicht unerwähnt will ich den Beckmesser von Tom Erik Lie lassen. Er sieht aus, als sei er eine Kopie des Lehrers Lämpel bei Wilhelm Busch und muss den Prügelknaben geben. Das gelingt ihm sehr gut.
Insgesamt haben die "Meistersinger" Spaß gemacht und hervorzuheben ist die Spielfreude des Ensembles. Auch wenn man als Zuschauer mit Pausen 5,5 Stunden in der Oper ist, was Standhaftigkeit erfordert, überwiegt die Freude an Wagners Komödie.
Und so Hans Sachs:
Verachtet mir die Meister nicht,
und ehrt mir ihre Kunst!
Was ihnen hoch zum Lobe spricht,
fiel reichlich Euch zur Gunst.
Nicht Euren Ahnen, noch so wert,
nicht Eurem Wappen, Speer noch Schwert,
dass Ihr ein Dichter seid,
ein Meister Euch gefreit,
dem dankt Ihr heut Eu'r höchstes Glück.
Drum, denkt mit Dank Ihr dran zurück,
wie kann die Kunst wohl unwert sein,
die solche Preise schliessest ein?
Das unsre Meister sie gepflegt
grad recht nach ihrer Art,
nach ihrem Sinne treu gehegt,
das hat sie echt bewahrt:
blieb sie nicht adlig, wie zur Zeit,
da Höf und Fürsten sie geweiht,
im Drang der schlimmen Jahr
blieb sie doch deutsch und wahr;
und wär sie anders nicht geglückt,
als wie, wo Alles drängt und drückt,
Ihr seht, wie hoch sie blieb im Ehr:
was wollt Ihr von den Meistern mehr?
Habt Acht! Uns dräuen üble Streich: -
zerfällt erst deutsches Volk und Reich,
in falscher wälscher Majestät
kein Fürst bald mehr sein Volk versteht,
und wälschen Dunst mit wälschem Tand
sie pflanzen uns in deutsches Land;
was deutsch und echt, wüsst keiner mehr,
lebt's nicht in deutscher Meister Ehr.
Drum sag ich Euch:
ehrt Eure deutschen Meister!
Dann bannt Ihr gute Geister;
und gebt Ihr ihrem Wirken Gunst,
zerging in Dunst
das heil'ge röm'sche Reich,
uns bliebe gleich
die heil'ge deutsche Kunst!

3. Akt

Klara

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Samstag, 26. Juni 2010

 

Bergmannstraßenfest


Heute war ich zum ersten Mal in der Bergmannstraße, denn es war Bergmannstraßenfest in Kreuzberg. Also war Multikulti angesagt, und ich war froh, mir das bunte Treiben angesehen zu haben. Mein Auto hatte ich in der Yorckstraße abgestellt und so bin ich durch Zufall gleich als Erstes auf ein seit 1977 bestehendes Denkmal gestoßen.
Rhiemers Hofgarten(http://www.berlin.de/orte/sehenswuerdigkeiten/riehmers-hofgarten/) ist ein Architekturensemble, das der Architekt als Gegensatz zu den Berliner Mietskasernen schuf. Die Wohnungen sind bestimmt nicht billig, aber wenn man die liebevoll restaurierten Fassaden emporblickt,
kann man sich einfach nur an der Schönheit der Architektur erfreuen. Alles wirkt licht und hell, und es macht bestimmt Freude, im Sommer am Morgen seinen Kaffee auf dem Balkon zu genießen.

Weiter gings Richtung Mehringdamm und dann links in die Bergmannstraße. Hier herrschte schon reges Treiben und man wurde geradezu von der Farbenvielfalt und der Lebensfreude der multikulturellen Akteure angesteckt.
Das Wetter war ja geradezu ideal und die Leute saßen wohlgelaunt bei ihrem Bierchen oder Wein und lauschten den Jazzbands (http://www.berlin.de/kultur-und-tickets/events/bergmannstrassenfest/index.php), die abwechselnd auf einigen Bühnen spielten.
Ich habe natürlich fleißig fotografiert und wie üblich sind meine Fotos unter (http://picasaweb.google.com/monikamaerz1947/BergmannstraEnfestKreuzberg# ) zu sehen.
Wenn man die Multikulti-Szene in Friedrichshain-Kreuzberg sieht, glaubt man erst einmal nicht, dass der Bürgermeister "Konfliktmeister" sein muss, wie es der "Tagesspiegel" am 26.06.2010 schrieb (http://www.tagesspiegel.de/berlin/landespolitik/franz-schulz-der-konfliktmeister/1566478.html). Aber wir waren ja bei schönstem Sommerwetter in der nunmehr "feinen" Bergmannstraße, wo inzwischen auch viele "Ureinwohner" wegziehen müssen, weil die Mieten durch Restaurierung und Neubau zu teuer werden (http://gentrificationblog.wordpress.com/2009/02/12/kreuzberg-bald-wie-ostberlin/). Aber das Problem hat Prenzlauer Berg schon hinter sich.
Bin dann noch den Brauhausberg, nunmehr ohne Brauerei, hochgelaufen und durch den wunderschönen Victoria Park (http://de.wikipedia.org/wiki/Viktoriapark) mit künstlich angelegtem Wasserfall spaziert. Wahrlich ein krönender Abschluss meines Ausflugs.
Klara

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Montag, 24. Mai 2010

 

Feiertage



Nun ist Pfingsten mit dem launischen Aprilwetter vorbei. Meine Schwester und mein Schwager waren zu Besuch und wir waren in der "Luise" in Dahlem zum Brunch. Ursprünglich sollte es ja nach Ferch gehen. Da aber nach wie vor das Biergartenwetter auf sich warten lässt, haben wir es vorgezogen, im Trockenen zu sitzen. Es war ein vergnüglicher Tag und schön ein bisschen zu Plaudern.

Gestern, am Pfingstsonntag bin ich in die Innenstadt gefahren. Ich hatte eine Theaterkarte für Thomas Bernhards "Ritter, Dene, Voss"(http://de.wikipedia.org/wiki/Ritter,_Dene,_Voss).
Da sich am Nachmittag die Sonne blicken ließ, bin ich vor dem Theaterbesuch noch ein wenig Unter den Linden Spazieren gegangen. Es ist schon erstaunlich, welch ein Treiben am Pariser Platz herrscht. Viele skurile Gestalten versuchen ein paar Cent zu verdienen, und die Touristen freuen sich, originelle Urlaubsfotos mit nach Hause zu bringen.
Wer Lust hat, kann sich auch wie einst durch die Stadt kutschieren lassen(http://picasaweb.google.com/monikamaerz1947/Berlin#5474845223659146370).
Vor dem Hotel "Adlon" war der Hauptmann von Köpenick dabei, Berlinbesucher zu verabschieden(http://picasaweb.google.com/monikamaerz1947/Berlin#5474845467219057058).
Ich habe dann meine Kaffeepause im "Einstein" gemacht, weil man dort auch neben dem "Leute beobachten" noch gemütlich die aushängenden Zeitungen und Zeitschriften lesen kann. Ich bin im "Focus" über ein Interview mit Marcel Reich-Ranitzki gestolpert. Der Focus-Redakteur befragt den 86-jährigen zum Tod und zu Freundschaften. Man erfährt, dass Ranitzki mit Gott nichts am Hut hat. Er meint, dass Gott im Getto wohl immer den anderen geholfen hat.
Große Hochachtung äußert er gegenüber Angela Merkel, die anlässlich der Verleihung des Henri-Nannen-Preises an ihn sagte, dass er und seine Frau wohl das Warschauer Getto nur durch seine Liebe zur Literatur und zur Musik überlebt hat. Insgesamt ein sehr berührendes Interview.

Dann gings in die Kammerspiele des Deutschen Theaters(http://www.deutschestheater.de/spielplan/premieren/ritter_dene_voss/). Es war eine sehr gelungene Inszenierung des Bernhard-Stückes mit 3 herausragenden Schauspielern, wobei eindeutig Ulrich Matthes die Glanzrolle hat.
Es ging am Ende schlicht darum, wie weit der Wahnsinn in einer Familie geht. Man weiß am Ende des Geschwisterdramas nicht mehr genau, wer eigentlich der Wahnsinnige ist, denn Genie und Wahnsinn sind ja oft nah beieinander. Ulrich Matthes spielt den Wahnsinn des Bruders so genial, dass man ihn manchmal für den eigentlich Vernünftigsten hält. Die Schwestern schwanken zwischen Tragodie und Komödie.
Ein Stück für intelligente Schauspieler und denen hat ja Bernhard dereinst das Stück auf den Leib geschrieben. Ein absolutes Schauspielerstück.

Klara

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Sonntag, 9. Mai 2010

 

Erich Kästner



"Die Zeit fährt Auto, doch kein Mensch kann lenken", so heißt der Kabarettabend, den Madelene Lierck-Wien und ihr Sohn Fabian in der "Kneifzange"(http://www.kneifzange-berlin.de/web/unser_kabarett/index.html) in der Friedrichstraße im Russischen Haus darbieten.
Ich wollte schon lange mal in dieses kleine Kabarett. Nun habe ich es geschafft und bin froh, nun endlich dort gewesen zu sein. 
Was Mutter und Sohn hier auf die Bühne gebracht haben, ist ganz große Klasse. Man erfährt viel an diesem Kästner-Abend (http://de.wikipedia.org/wiki/Erich_K%C3%A4stner). Vor allen Dingen wird klar, das Kästner nach wie vor aktuell ist. Er hat genau beobachtet und analysiert und in der ihm eigenen Form seine Gedanken in unzähligen Gedichten und Epigrammen zum Ausdruck gebracht.
Die besondere Beziehung, die Kästner lebenslänglich mit seiner Mutter verband, verstehen Madelene Lierck-Wien (http://de.wikipedia.org/wiki/Madeleine_Lierck) und ihr Sohn sehr einfühlsam darzustellen, und ich habe auch sehr gestaunt, welche Bandbreite an schauspielerischer Leistung besonders Fabian hat, aber da in der Familie ja alle Komödianten waren, hat er es wohl in die Wiege gelegt bekommen.
An einigen Stellen stockt einem ob der Bissigkeit und Aktualität der Kästner-Texte der Atem und es wird klar, warum die Nazis seine Bücher verbrannt haben.
Was würde Kästner wohl heute schreiben? Die Finanzkrise würde er bestimmt nicht auslassen! Kann Satire die Welt verändern?
Es wird also Zeit, sich mal wieder ein paar Kästner-Gedichte anzusehen.

Große Zeiten

Die Zeit ist viel zu groß, so groß ist sie.
Sie wächst zu rasch, es wird ihr schlecht bekommen.
Man nimmt ihr täglich Maß und denkt beklommen:
so groß wie heute war die Zeit noch nie.


Sie wuchs, sie wächst. Schon geht sie aus den Fugen.
Was tut der Mensch dagegen? - Er ist gut.
Rings in den Wasserköpfen steigt die Flut,
und Ebbe wird es im Gehirn der Klugen.


Der Optimistfink schlägt im Blätterwald.
Die guten Leute, die ihm Futter gaben,
sind glücklich, daß sie einen Vogel haben.
Der Zukunft werden sacht die Füße kalt.


Wer warnen will, den straft man mit Verachtung.
Die Dummheit wurde zur Epidemie.
So groß wie heute war die Zeit noch nie.
Ein Volk versinkt in geistiger Umnachtung.

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Sonntag, 14. März 2010

 

Träumen



Ich war am 12.03.10 in der Staatsoper, um mir das Ballett "La Péri" anzusehen, das Vladimir Malakhov neu inszeniert hat.
Es war meines Erachtens keine grandiose Aufführung, weil nach meinem Empfinden der Ballettmusik von Friedrich Burgmüller die Tiefe fehlte wie man sie von Tschaikowski kennt. Aber vielleicht enspricht halt die Musik dem damaligen Zeitgeschmack um 1843. Sehr viel Walzer und Galopp wechseln sich ab und so wirkt die Musik etwas eintönig, obgleich die Musik passgenau auf die Tanzszenen komponiert wurde.

Dennoch war es kein verlorener Abend, denn es gab herausragende tänzerische Leistungen und ein bezauberndes Bühnenbild, das zum Träumen anregte. Man fühlte sich in den Orient versetzt mit orientalischer Beleuchtung, Säulen, seidenen Kissen, Opiumpfeifen, Empore und Blick auf den Nil, sowie von herabschwebenden Blüten. Die Kostüme erinnerten farblich an einen schönen Frühlingstag.

Es ist für mich auch immer wieder erstaunlich, wie man Empfindungen wie Hingebung, Leidenschaft, Schmerz, Freude, Lust, Täuschung, Lasterhaftigkeit in Bewegungen umsetzen kann. Welche Anmut, welche Grazie strahlten die Péries aus. Die La Péri von Shoko Nakamura  (http://www.deutscheoperberlin.de/?page=person_detail&iduser=25988&language=de_DE  wirkte  wirklich wie aus einer anderen Welt. Elfengleich, wenn das Corps de Ballett 20 Préries fast schweben lässt.
Wie lasziv wirkten Gesten der eifersüchtigen Nourmahal, der Gegenspielerin der La Péri. In dieser Aufführung wunderbar getanzt von Elena Pris(http://www.deutscheoperberlin.de/index.php?page=person_detail&iduser=12560) . Welche Kraft oder Trauer strahlte die tänzerische Umsetzung der Empfindungen des Prinzen Achmed, gefühlvoll von Mikhail Kaniskin (http://www.staatsballett-berlin.de/ensemble/person.php?user=32276&id_language=1&relation=&pic=aus) getanzt, aus. Malakhov tanzte wohl nur bei der Premiere, weil er inzwischen aufgrund seines Alters und wohl Knieproblemen den ständigen Belastungen nicht mehr gewachsen ist. Er war aber dennoch anwesend, und die Aura, die ihn umgibt, ist schon phänominal. Er saß nicht weit entfernt von mir im 1. Rang und hat fleißig Autogramme geschrieben.
Natürlich kann man sich streiten, ob man solch ein überaus romantisches Ballett braucht, aber in einer ohnehin sehr gefühlskalten Welt ist es schon schön, einfach mal die Seele baumeln zu lassen, so als lese oder rezitiere man ein Gedicht von Joseph von Eichendorff.
Es gab viel Applaus und Blumen und da Familientag war, hat es auch in der Pause Spaß gemacht, junge Eltern mit ihren Töchtern oder Söhnen, vielleicht schon Eleven oder Elevinnen, fein herausgeputzt, zu beobachten. Waren die Kinder während der Vorstellung mucksmäuschenstill, so wurde in der Pause doch im Foyer getobt und die Freude über das Erlebte raus gelassen.
Ich bin auf alle Fälle verträumt nach Hause gefahren.
Klara

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Samstag, 6. Februar 2010

 

Haus am See


Es ist schon komisch. Mein Musikgeschmack ist nicht festgefahren, sondern ich entdecke immer wieder Neues. Seit geraumer Zeit läuft ja von Peter Fox in den Charts das "Haus am See"
(http://www.youtube.com/watch?gl=DE&hl=de&v=gMqIuAJ92tM).
Ich finde Text und Arrangement Klasse! Man sieht am Schluss des Liedes förmlich die Enkelkinder rumhopsen. Im Sommer hat Peter Fox sein vorerst letztes Konzert als Solokünstler in der Wuhlheide gegeben. Ich habe mir nun die DVD "Peter Fox & Cold Steel- Live aus Berlin" gekauft und war begeistert. Cold Steel kannte ich überhaupt nicht und war begeistert von den Drums der Jungens, insbesondere über die Klasse Performance.

Mal sehen, ob es wirklich das letzte Konzert war und wie sich Herr Fox entwickelt. Meines Erachtens wird man ihn bestimmt mal wieder solo erleben, aber erst mal wird er wieder mit seiner Band Seeed unterwegs sein.

Meine Nachbarn habe ich jedenfalls erst einmal mit Nudeln Bolognese angelockt, um die DVD mit mir anzusehen. Nicht alle waren von der Musik begeistert, aber ich denke, es war trotzdem ein schöner Abend.

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Donnerstag, 7. Januar 2010

 

Rätselraten, Post aus Wallenried

Wallenried ist eine politische Gemeinde im Seebezirk des Kantons Freiburg in der Schweiz. Wie war ich verwundert, als ich kurz vor Weihnachten ein kleines Päckchen aus Wallenried erhielt.
Ich kenne ja keinen Schweizer, außer einem Seminarleiter, Herrn Bächi, der uns ehemaligen Ostführungskräften nach der Wende die Grundbegriffe der marktwirtschaftlichen Unternehmensführung vermittelt hat.
Wer schickte mir also Krokantpralinen mit alkoholischer Füllung? Es lag eine Karte bei, die mich mit Monika, ja so heiße ich halt, ansprach, mir schöne Festtage mit viel Schnee wünschte.
Die Pralinen sollte ich zum Tee genießen, empfahl mir die Dame, die glaubte mich zu kennen. Aber ich konnte mit dem Vornamen der Schweizerin wirklich nichts anfangen, obwohl meine Adresse, mein Vor- und Nachname korrekt auf dem Päckchen angegeben waren.
Also setzte ich mich hin und schrieb der mir Unbekannten einen kleinen Brief mit der Bitte, mir zu sagen, an wen ich die Pralinen weiterleiten sollte bzw., ob sich vielleicht eine Dame dahinter verbirgt, die ich vielleicht unter einem anderen Namen kennen sollte.
Heute kam eine Karte zurück. Die Schweizerin bedankte sich recht herzlich. Die Pralinen sollte ich doch freundlicherweise behalten und mir schmecken lassen. Sie hatte sich wohl vertan. Vermutlich gibt es in meinem unmittelbaren Umkreis noch eine Frau gleichen Namens. Durch meine Information konnte sie noch rechtzeitig reagieren und ihrer Bekannten ein neues "Päckli" zukommen lassen.
Was so alles passiert?
Klara

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Cabaret Sparow













Super war die Sylvesterfeier dieses Jahr in Sparow! Das Ganze stand unter dem Motto "20er Jahre" und wurde mit einem bombastischen Auftritt des gesamten Personals, stilecht in Kostümen der 20er Jahre, die Damen ala Flapper-Girls in Charleston-Kleidchen und Perlenketten, mit dem Titel "Welcome benvenue stranger!" aus dem Musical "Cabaret" eröffnet. Die Gäste klatschten entusiastisch mit und die Stimmung war hergestellt.
Auch das Ambiente mit riesigen Kerzenleuchtern und Lampions, sowie Speisekarten im Art-Deco-Stil stimmten das Publikum ein.
Es folgten Step-Tanzeinlagen zu Musik der 20er Jahre und auch die Show-Band passte sich zum Auftakt dem Motto des Abends an. Danach wurde richtig eingeheizt und die Tanzfläche blieb selten leer. Gegen 23:00 Uhr folgte dann schon zum 3. Mal das berühmte "Dinner for One", das meinen Sohn in die Rolle des James schlüpfen lies und die Mitarbeiterin Tanja Hentschel in die Rolle der Miss Sophie. Bei YouTube ist die Aufführung vom vergangenen Jahr in 3 Abschnitten zu sehen. Am einfachsten findet man es, wenn man die Youtube-Seite aufruft und nach -Dinner for One, Hotel Gutshof Sparow- sucht.

Zum Jahreswechsel um 24:00 Uhr gab es wie immer ein wunderschönes Feuerwerk und nach Pfannkuchen, Kaffee und Mitternachtssüppchen wurde bis in den frühen Morgen getanzt. Ein rundum gelungener Jahresausklang!!! Dank an alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Hotel "Gutshof Sparow".
Klara






































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Mittwoch, 6. Januar 2010

 

Weihnachten in Sparow

Ich freue mich jedes Jahr, den Weihnachtsabend bei meinem Sohn in Sparow zu verbringen.
Das "Hotel Gutshof Sparow"(http://www.gutshof-sparow.de/) der Familie Böhm liegt unweit Malchow in Mecklenburg. Mein Sohn leitet das Hotel und er hat natürlich Weihnachten und Sylvester sehr viel zu tun und nicht wirklich Zeit für Mama.
Ich bin jetzt das dritte Mal zum Weihnachtsfest in Sparow gewesen und weiß, dass es Tradition ist, dass am Heiligabend in der zum Gutshof gehörenden Kirche ein weihnachtliches Konzert stattfindet.
Jedes Jahr wird das Konzert ein bisschen anders gestaltet; mal werden traditionelle Weihnachtslieder vorgetragen, mal erklingt klassische Musik oder auch Chansons.
Auch in diesem Jahr war über eine Agentur ein Vertrag abgeschlossen und die Musikgruppe sollte pünktlich um 16:00 Uhr mit dem Konzert anfangen.
Als ich um 15:45 nochmal in der Lobby des Hotels vorbei schaute, war man dort in heller Aufruhr. Die Gäste strömten in Richtung Kirche, aber von den Musikern war noch niemand zu sehen. Die Assistentin meines Sohnes telefonierte unentwegt, um zu klären, wo die Gruppe steckte, aber niemand konnte eine Erklärung abgeben.
Kurz nach 16:00 Uhr erschien mein Sohn und wurde über den Stand der Dinge informiert. Was war nun zu tun? Die Gäste saßen in der Kirche und warteten auf die Darbietung.
Ich erinnerte meinen Sohn daran, dass ich ihm vor 3 Jahren mal eine Reclam-Ausgabe mit Weihnachtsgedichten und -geschichten geschenkt hatte. Nun sollte dies Büchlein zum Einsatz kommen. Wir würden ausgewählte Gedichte und Geschichten abwechselnd gemeinsam vorlesen.
Wir schwangen uns also auf den Golf-Caddy und fuhren zur Kirche. Die wartenden Gäste wurden informiert und wir begannen zu lesen. Da wir ja vorher nicht auswählen konnten, was jeder lesen sollte, passierte das also spontan. Es dauerte also ein bisschen, bis wir etwas passendes fanden. Damit die Zeit überbrückt wurde, erzählten wir zwischendurch wie Weihnachten früher bei uns Zuhause war.
Da auch keiner von uns die Pointen der Weihnachtsgeschichten kannte, passierte mir es zuerst, dass mir beim Vorlesen einer Geschichte über einen alten Griesgram, der am Heiligabend das erste Mal sein Enkelkind begrüßt, ein paar Tränen in die Augen stiegen.
Mein Sohn überraschte mich, als ich das Gedicht vom Pfefferkuchen vorlas, als er erzählte, dass er als Kind immer sehr traurig war, wenn ich ihm das Gedicht vorlas, weil der Pfefferkuchenmann so grausam enden musste. Er hatte sich als Kind Delln Pfefferkuchenmann immer mit richtig abgebissener Nase, Ohren usw. vorgestellt.
Zum Abschluss las mein Sohn eine sehr nachdenkliche, an die religiöse Weihnachtsbotschaft angelehnte, Geschichte von Selma Lagerlöf vor und nun versagte ihm die Stimme.
Wir sahen uns beide an und waren sehr, sehr glücklich. Wir hatten die Situation gerettet und keiner der Gäste war gegangen. Im Gegenteil viele sagten, dass das ein sehr schöner Nachmittag gewesen sei.

Übrigens hat mein Sohn der Agentur mitgeteilt, dass man uns gegen ein entsprechendes Honorar buchen kann!
Der Weihnachtsabend war dann ebenfalls sehr stimmungsvoll. Die Gäste haben sich besonders gefreut, dass mein Sohn, bevor er die klassische Weihnachtsgeschichte aus der Bibel vorlas, mit einem kleine Lämmchen durch den Saal ging(siehe Foto).
Klara

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Sonntag, 20. Dezember 2009

 

Weihnachtsüberraschung

Meine Kinder haben mich zu Weihnachten überrascht, so dass ich Tränen in den Augen hatte, weil ich überhaupt nicht damit gerechnet habe, solch ein Geschenk zu bekommen. Sie haben mir einen Flachbildfernseher gekauft.
Hier die Vorgeschichte. Mein alter Fernseher, ungefähr 12 - 15 Jahre alt, ging vor 3 Wochen kaputt. Nun hatte ich noch einen anderen seit 5 Jahren im Keller stehen.
Mein lieber Hausgeist, Nachbar Mario, trug mir das Gerät nach oben und er brachte das Gerät auch zum Laufen; allerdings hielt das Ganze nur 2 Tage und dann war auch dieses alte Gerät defekt.
Anrufe bei einem Elektronikfreak ergaben die Diagnose, dass bei den älteren Geräten irgendwann die Kondensatoren nicht mehr mitspielen und eine Reparatur nicht mehr lohnenswert sei.
Nachbar Mario installierte mir nun ein altes Siemensgerät von seinem Schwiegeropa. Das funktionierte nun mehr als einen Tag. Meinem Sohn schickte ich im Zusammenhang mit der Info zu seinen bestellten Schminkutensilien auch die Info, dass meine Fernseher ihr Leben ausgehaucht hätten und sein alter Freund Mario mir geholfen hat.
Am Donnerstag, den 17.12.09 war ich gerade beim Zahnarzt, um eine Kontrolluntersuchung durchführen zu lassen. als mein Telefon klingelte. Mein Sohn fragte: "Mama, wann bist Du zuhause?" "Junge, ich denke vor 16:30 Uhr bin ich nicht da", sagte ich.
Ich hatte Pech, ausgerechnet an diesem Tag war es voll in der Praxis und ich bin wirklich erst gegen 16:45 daheim gewesen.
Vor Nachbar Marios Tür(direkt unter mir) standen 2 Paar Schuhe. Also war mein Sohn schon da.
Ich ging erst einmal in meine Wohnung, um die Taschen abzustellen, denn ich hatte eingekauft. Zu meiner Verwunderung stand meine Vase mit den 3 Amaryllisblüten vorne im Zimmer und nicht am Fenster, wo ich sie hingestellt hatte, eine Blüte war abgebrochen.
Mein Blick ging zum Fenster, und ich traute meinen Augen kaum. Da stand ein nagelneuer Flachbildfernseher.
Ich eilte runter zu Nachbar Mario, um meinen Sohn und seinen Freund René zu knuddeln, denn sie hatten mir damit eine Riesenfreude gemacht.
Mein Sohn meinte:"Mama, Du hast uns zurückliegend so oft geholfen und nun konnten wir Dich mal überraschen."
Danke meine Jungs!!!

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