Dienstag, 22. Januar 2008

 

Slawische Romantik oder Frühlingserwachen

Das neue Jahr hat begonnen und es ist viel zu warm und zu regnerisch. Deshalb ist es auch um so mehr verständlich, dass man sich schon nach dem Frühling sehnt und den Winter möglichst umgehen möchte.

Was passt besser zu diesem Wunsch, als sich ins Konzerthaus Berlin zu begeben und der Tschechischen Kammerphilharmonie Prag zu lauschen. Auf dem Programm stand am 18. Januar Slawische Romantik mit Werken von Smetana, Dvorák, Fucik, Glinka, Rimskij- Korsakow, Nedbal und Tschaikowsky.
Welch eine Musik!!! Da geht einem das Herz auf, es schlägt schneller, man wird mitgerissen von den Bildern, die die Musik im Kopf entstehen lässt.
Man sieht die Meerjungfrau Rusalka im Meer schwimmen, hört die Wellen sprudeln und sieht alles märchenhaft vor sich. Die Humoreske Nr. 7 in G-Dur wurde ein Weltschlager und ist bis heute eine der berühmtesten Melodien Dvoráks. Die Slawischen Tänze sind voller Poesie.
Na und “Die Moldau” von Smetana lässt vor dem Auge die Moldau von der Quelle zur Mündung fließen und man glaubt das Vysehrad in Prag zu erkennen, sieht die Hochzeitsgäste tanzen und beobachtet die Treibjagd. Der Fluss gurgelt und murmelt, er wird breit und breiter, und die Musik bringt das Majestätische des Flusses zum Ausdruck.
Wenn man der Musik aus “Die verkaufte Braut” lauscht, versteht man, warum Smetana als “Schöpfer der tschechischen Nationalmusik” gilt. Hier hört man Heiterkeit und Ausgelassenheit aber auch ein bisschen Herzschmerz heraus, eben alles was Volkstümlichkeit ausmacht.
Bei Rimskij-Korsakow glaubt man die Hummeln vor sich rumflirren zu sehen und den Sommer zu riechen.
Zu Tschaikowsky muss man nicht viel sagen. Seine Musik zu den Balletten “Schwanensee” und “Der Nussknacker” sind einfach genial und beim Walzer aus dem “Eugen Onegin” möchte man am liebsten mittanzen.

Die Musiker aus Prag haben im wunderschönen Konzerthaus Berlin exzellent gespielt und wurden mit viel Applaus belohnt. Bemerkenswert war, dass es sich um relativ junge Musiker handelte, die unter Leitung ihres Dirigenten Tomás Koutnik zur Höchstform gelangten. Der Dirigent leitete das Ensemble mit viel Eleganz, Verschmitztheit und großem Einfühlungsvermögen.

Es war ein wunderschöner Abend und ich fuhr selig nach Hause.
Klara

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