Montag, 25. April 2011

 

Osterkonzert mit Hindernissen



Wie freute ich mich, dass es diesmal geklappt hatte mit dem Osterkonzert in der Philharmonie. Die Vorfreude auf ein Konzert unter dem Dirigenten Igor Budinstein(http://budinstein.com/biografie.html), bei dem "Russische Meisterwerke" zur Aufführung kommen sollten, brachte mich in Hochstimmung. Ich war der festen Meinung, dass ich das Konzert für den Ostersamstag geplant hatte.
Die Philharmonie liegt ja unweit des Potsdamer Platzes und da ich lange nicht dort war, dachte ich, dass es bei dem schönen Osterwetter gut ist, vorher ein bisschen zu flanieren. Ich bin auch nicht mit dem Auto, sondern mit der S-Bahn gefahren. Der Tiergarten ist nah und ein bisschen frische Luft vor dem Konzert würde den Konzertgenuss erhöhen.
So gegen 19:00 Uhr bin ich dann Richtung Konzerthaus. Das Ehepaar, das vor mir den Einlass durchqueren wollte, wurde auf die andere Eingangsseite verwiesen. Ich fragte fröhlich, ob ich denn hier richtig sei.
Der Einweiser nahm meine Karte und grinste unverschämt und meinte:"Wenn sie morgen wiederkommen, dann sind sie hier richtig."
Ich verstand erst nicht und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Mein Konzert fand nicht am Ostersamstag sondern am Ostersonntag statt. Ich hatte einfach nicht aufs Datum geschaut. Ich war auf den Samstag fixiert und so hatte ich alles ausgeschaltet, was mich eventuell auf den richtigen Weg geführt hätte.
Ich brach in schallendes Gelächter aus und verabschiedete mich mit: "Na dann bis morgen!"
Morgen? Da tat sich ja schon das neue Problem auf. Ich hatte der Nachbarin zugesagt am Ostersonntag zum Kaffee in den Garten zu kommen und für den Abend war Grillen angesagt.
Ostersonntag habe ich dann gleich frühmorgens mein Missgeschick erzählt, und die Nachbarn hatten Verständnis, dass ich nur zum Kaffee komme und später dann erneut in die Philharmonie fahren würde.
Diesmal am richtigen Ort zur richtigen Zeit habe ich ein wundervolles Konzert erlebt. Igor Budinstein hat die Philharmoniker mit seinem an Eleganz nicht zu übertreffenden Dirigat sehr überzeugend geführt. Er hat sparsame aber prägnante Gesten eingesetzt, um das Orchester zu hoher Leistung zu bringen. Seine Hände wirkten manchmal so wie die eines Marionettenspielers. Fast spielerisch nutze er seine Finger, um die entsprechenden Instrumente besonders hervorzuheben, so wie der Marionettenspieler an den Schnüren zieht, um die Gliedmaßen seiner Puppen zu bewegen.
So erklangen Glinkas Ouvertüre zu "Ruslan und Ludmilla", Borodins Polowitzer Tänze aus "Fürst Igor".
Ein besonderes Schmankerl war die Aufführung Tschaikowskys Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35. Hier zeigte der I. Konzertmeister des Konzerthausorchester Berlin, Michail Sekler(http://www.konzerthaus.de/konzerthausorchester/person.php?user=24750&id_language=1&relation), das er ein grandioser Interpret ist. Mein Herzschlag beschleunigte sich ob der Virtuosität und man war wie verzaubert von seinem Spiel, das den letzten Oistrach Aspiranten durchklingen ließ.
Besonders gefreut habe ich mich dann über "Die Bilder einer Ausstellung"(http://www.russisches-musikarchiv.de/bilder.htm) von Modeste Mussorgsky. Ich hatte das schon einmal 1990 im Konzerthaus am Gendarmenmarkt unter Leitung Claus Peter Flors gehört und war begeistert.
Igor Budinstein und die Philharmoniker haben den Zuhörer mitgenommen durch die Ausstellung und man bummelte mit der Promenade von Bild zu Bild und ließ sich von den unterschiedlichen Gemälden, den musikalischen Emotionen der einzelnen Bilder, faszinieren. Genial finde ich an diesem Werk, die Idee einen Museumsbesuch klanglich umzusetzen und das Ganze durch die Form der Promenade zu verbinden. Besser hätte man es nicht machen können!
Es gab sehr viel Applaus und ich hatte in der Pause noch das legendäre Horowitz Konzert von 1986 auf CD erstanden und so wurde auch die Heimfahrt, diesmal mit Auto, noch ein Vergnügen.

Übrigens, schlimmer wäre es gewesen, wenn ich einen Tag zu spät zum Konzert gegangen wäre!
Klara

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Samstag, 9. April 2011

 

Britzer Garten und der Spruch der Woche


 Die Sonne strahlte und ich bekam Lust, mal wieder ein bisschen in die Natur zu gehen und die Flora auf meine Kamera zu bannen.

Also fuhr ich in den Britzer Garten, um zu sehen wie weit der Frühling sein blaues Band ausgelegt hatte. Gleich am Eingang in der Mohriner Allee strahlte alles stiefmütterchenblau. Gleich daneben zitronengelbe Narzissen, die ihre Schönheit zeigten.
Da es sehr windig war, sah es aus als seien sie angeschäkert, denn sie wiegten sich in der Sonne.
Überall spross und knospete es um die Wette in weiß, rosa, blau und gelb. Der künstliche See glitzerte in der Sonne als sei er mit Diamanten besetzt. Die Leute ließen es sich gut gehen und genossen die wärmenden Sonnenstrahlen.
Ich fotografierte und fotografierte und konnte mich gar nicht genug an den Farben sattsehen. Es lag eine heitere Stimmung über dem ganzen Garten und die Familien schoben mit Kind und Kegel oder auch Oma im Rollstuhl durch den Park.
Ich probierte auch noch meinen neuen iPod aus und saß bei Brahms Ungarischen Tänzen in der Sonne und freute mich des Lebens.
Irgendwann war dann auch meine Batterie leer und es war Zeit nach Hause zu fahren. Zuhause angekommen packte ich meine Tasche aus und legte meine noch nicht ausgelesene Zeitung ins Wohnzimmer.
Was ich nicht wahrnahm war, dass ich meine Kamera auf mein Schaffell, dass ich als Schutz auf meinem Ledersofa liegen habe, legte.
Dann ging ich in die Küche machte mir einen Kaffee und dann begann die Suche nach meinem Fotoapperat. Ich fand ihn einfach nicht! Bin dann sogar nochmal zurück zum Auto, natürlich ohne Ergebnis.
Ich hatte die Kamera schon abgeschrieben und bin ins Wohnzimmer, um meinen inzwischen kalten Kaffee zu trinken und siehe da, ich erblickte in dem Schaffell meine Casio.
Wie schrieb Juliane diese Woche auf Facebook: "Bei mir ist definitiv sogar was weg, wenn es da ist!", ist definitiv mein Satz der Woche!" Ich hatte diesen Satz geprägt, als mir Freundin Constanze Otto Reuters Lied "Der Überzieher" schickte.
Ich konnte nicht ahnen, dass der Satz diese Woche nochmal im wahrsten Sinne des Wortes Auferstehung feiern würde. Aber Ostern steht ja vor der Tür und da ich nicht gläubig bin, hat die bei mir halt eine andere Bedeutung.
Übrigens, meine Fotos sind sehr schön geworden!(https://picasaweb.google.com/monikamaerz1947/FruhlingImBritzerGarten#)
Klara

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